Play on Flatland - Flachlandmalerei

Einführung Seite3

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Ich begann nun damit, diese Bauklötze auf einer Fläche aufzustellen, und mit Licht und verschiedenen Aufstellungen herumzuexperimentieren und die verschiedenen möglichen Konstellationen aus Licht, Fläche und Schatten, die ich mit meinen Bausteinen erfand, auszutesten und auf meiner Leinwand einfach übereinander durchzuspielen. Ich stellte fest, daß, wenn ich die jeweilige Übermalung sehr sorgfältig auf den jeweiligen Vorzustand reagieren ließ, sich mein Bildsystem in Farbe und Form immer besser ausdifferenzieren und atmosphärisch verdichten ließ. Natürlich gelang das keineswegs immer. Trotz der eingeschränkten Anfangsregeln und der anfänglich noch eher ungerichteten Ergebnisse entstanden immer mehr Spielzüge, die verschiedene Muster oder Kategorien zu bilden schienen, die jeweils wieder verschiedene bildnerische Problemstellungen widerspiegelten.

Trotz der sich immer mehr verzweigenden Bildfamilien, schienen mir die stilllebengleichen Anordnungen der Bauklötze mit der Zeit zu unflexibel. Glücklicherweise wurden ab ca. 1995 Computer immer leistungsfähiger und Software, die bislang nur in Silicon Valley lauffähig war, kam auf den Markt. Mit den technischen Möglichkeiten, selbst am PC 3D-Animationen zu erstellen, entnahm ich meine Cubes nicht mehr nur der Realität, sondern begann, ganze Choreographien von durchs Format würfelnden Cubes, ausgestattet mit Kamerafahrten, Texturen und Beleuchtungen virtuell zu konstruieren. Dabei interessierte mich nicht, 3D-Entwürfe eins zu eins auf die Leinwand zu übertragen. Die in der Zeit ablaufenden Cubes-Choreographien bergen vielmehr ein Veränderungspotential in sich, das erst durch Transformation in die auf einen Blick zur Verfügung stehende Qualität der Malerei ans Tageslicht kommt. Nur wenige veränderte Parameter reichen aus, um aus dem "genetischen Basismaterial" eine nicht unerhebliche Artenvielfalt in meinen Cubic Worlds entstehen zu lassen. Diese Vorgehensweise bot mir ein wesentlich größeres Potential an Möglichkeiten und höhere Freiheitsgrade in der Erstellung. Es erforderte allerdings auch immer mehr organisatorisches und analytisches Talent um das expandierende Bildsystem in Ordnung zu halten. Ich begann ein quasiwissenschaftliches Notationssystem zu entwickeln, das mir half, den Überblick zu bewahren, und auf dessen Basis ich die sich entwickelnden Verzweigungslinien besser verfolgen konnte.

...Bildbausatz

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